„Opa hat Schmerzen im Rücken, das ist halt so, wenn man alt wird!“ Wirklich? Nein! Schmerzen müssen im hohen Alter genauso wenig ertragen werden wie im jüngeren Alter. Schmerzen gehören NICHT zum Alter dazu.
Was ist denn Schmerz eigentlich?
Schmerz ist ein ganz wichtiges Warnsignal unseres Körpers, ohne den wir nicht lange überleben könnten. Wenn wir im Dunkeln mit unserer Hand auf eine heisse Herdplatte fassen, erfahren wir idealerweise ein sehr schmerzhaftes Warnsignal, das dazu führt, dass wir die Hand sofort zurückziehen. Durch das Zurückziehen schützen wir die Hand mit ihrer Haut, den Nerven, den Muskeln und den Blutgefässen davor, durch die Hitze zerstört zu werden. Die Schmerzwahnehmung ist daher ein sehr wichtiges Warnsystem in unserem Körper. Es gibt Menschen, die haben eine gestörte Schmerzwahrnehmung und bemerken erst (zu) spät, dass sie z.B. ein Wunde haben. Das kann unter anderem vorkommen, wenn man durch eine schwere Blutzuckererkrankung eine Nervenschädigung erleidet (Polyneuropathie), die dazu führen kann, dass man zum Beispiel taube Füsse hat. Wenn dann ein Schuh nicht richtiug sitzt und drückt, dann spüren das die Patienten nicht rechtzeitig, ziehen den Schuh auch nicht rechtzeitig aus und können so e schmerzlose Druckstelle (Ulcus) entwickeln, das sich entzünden kann und im schlimmsten Fall zu Infektionen des ganzen Beines führen kann. Daher Schmerz ein sinnvolles Signal.
Was man heute über Schmerzwahrnehmung im Alter weiss:
Ältere Menschen empfinden Schmerzen ebenso wie jüngere Menschen. In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass beim älteren Menschen sowohl die Schmerzwahrnehmung als auch die Schmerzweiterleitung über die Nervenbahnen abnehmen. Trotzdem schützt das Alter einen nicht davor, Schmerzen zu empfinden.
Massnahmen gegen Schmerzen gelten in jedem Alter
Auch bei älteren Menschen kann man dieselben Massnahmen gegen Schmerzen ergreifen wie bei jüngerne Menschen: neben Wärme oder Kälte können auch Ruhe oder aber gezielte Gymnastik durchaus helfen. Auch Medikamente können sinnvoll sein, wenn Schmerzen nicht ohne ausreichend bekämpft werden können. Allerdings ist es hier immer wichtig dem Arzt zu sagen, welche anderen Medikamente man noch einnimmt, damit es nicht zu unangenehmen Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten kommt. Um die richtige Therapie für den empfundenen Schmerz finden zu können, ist der Arzt auf die Informationen der Patienten angewiesen:
Die sinnvollste Weise Schmerz zu bekämpfen ist es, mehrere Therapiewege miteinander zu kombinieren, also zum Beispiel Bewegungstherapie mit der Physiotherapie zusammen mit Wärmeanwendung z.B. durch Fango und ein paar Schmerztropfen. Das nennt man multimodale Schmerztherapie. Bei anhaltenden (chronischen) Schmerzen, die voraussichtlich nie mehr ganz verschwinden, ist es sinnvoll Methoden zu lernen, wie man den Schmerz akzeptieren kann. Da hilft zum Beispiel eine Psychotherapie.
Wann wird der Schmerz weniger?
Die Antworten auf diese Fragen helfen dem Arzt besser zu verstehen, woher der Schmerz kommt. Wenn ein Patient mehrere Erkrankungen hat, kann es mitunter schwierig werden, herauszubekommen, wo der aktuelle Schmerz gerade herkommt.
Kann man Schmerzstärke messen?
Jeder von uns empfindet Schmerz anders. Was für den einen ein höllischer Schmerz ist, empfindet der andere vielleicht nur als leises Pieksen. Daher kann man die Schmerzstärke zwischen den Menschen eigentlich nicht vergleichen. Anders ist das aber mit der Schmerzbeurteilung wenn man z.B. eine Therapie begonnen hat. Dafür kann man sogenannte Schmerzskalen einsetzen, auf denen z.B. Zahlen aufgzeichnet sind. Ein Schmerz mit 10 wäre der schlimmste Schmerz, ein Wert von 0 bedeutet Schmerzfreiheit. Wenn dann jemand sagt, dass der Schmerz ohne das Kühlen und die Schmerztablette bei 8 liegt, nach dem Kühlen bei 7 und nach der zusätzlichen Schmerztablette bei 4, dann weiss man dass die Massnahmen Kühlen und Tablette offenbar Einfluss auf den Schmerz genommen haben und er weniger wurde. Manchmal findet man auch statt Zahlen auf den Skalen kleine Gesichter (Smileys), die anhand ihres Gesichtsausdruckes helfen sollen auszudrücken, wie stark man den Schmerz empfindet.
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